Interview zur Kandidatur 2023

raw. In Ausbildung, Beruf und Vereinen hat Markus Estermann schon einige Herausforderungen bezwungen. Jetzt möchte er im Kantonsrat eine neue angehen. Im Interview erzählt er von kleinen und grossen Zielen, Chancen und Herausfordeungen.


Schon im kleinen Massstab ist das Leben voller Stolpersteine. Gegen welches Übel des Alltags kämpfst du noch immer unermüdlich an? Welche Kleinigkeit nervt dich immer wieder aufs Neue?

Haha … Die nicht abgewaschenen Pfannen vom Vorabend, die hellen Schuhe, die auch nach dem x-ten Mal nicht für den Ausgang geeignet sind, das Mail, das ich dann morgen beantworte und schon kommt die zweite Nachricht obendrauf oder die ganz normalen Rüebli, die Coop als «Ünique» verramscht. Solche Dinge. Aber eigentlich versuche ich, Dinge nicht zweimal zu tun, wenn man sie «uf einisch» erledigen kann.

Ganz normale Rüebli, die als „Ünique“ billig verramscht werden.

Vom Kleinen zum Grossen: Welches Thema der Zukunft des Kantons Luzern hält dich momentan in der Nacht wach? Von welchem würdest du lieber träumen?

Wachhalten wäre etwas übertrieben, wenn ich mich auf die politischen Themen des Kantons Luzern beziehe. Was mich in letzter Zeit jedoch am meisten beschäftigt hat und immer noch tut, ist das Thema Digitalisierung – konkret die Strate gie zum digitalen Wandel des Kantons Luzern. Aber auch das Thema der Digitalen Politik der Mitte Kanton Luzern und wie man diese besser definieren und bekanntmachen kann. Der Traum endet mit einem digital affinen Kanton basierend auf einer digital affinen Mitte-Partei und digital affinen Menschen im ganzen Kanton – egal ob alt oder jung. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus meiner Lehrtätigkeit für Informatiker.

Gründe, wieso Projekte scheitern und was dagegen getan werden kann: Gesammelt von Lernenden Informatiker EFZ Applikationsentwicklung.

Wenn du die Macht hättest, jetzt sofort etwas im Kanton, der Schweiz, der Erde auf einen Schlag zu verändern: Was wäre es?

Man dürfte seine Meinung nur noch dann kundtun, wenn man sich vorher in die Lage des andern, des Gegenübers, versetzt hat.

Um dazu dein Stück beitragen zu können, kandidierst du für den Kantonsrat. Was siehst du als die grössten Herausforderungen dieses Amtes?

Das lässt sich wohl von jemandem mit Amtserfahrung, wie etwa Gerda, besser beurteilen und ich kann es nur erahnen. Von aussen betrachtet scheint es mir schwierig, die richtigen Themen auf der entsprechenden Stufe anzusprechen. Wird eine Herausforderung auf Gemeinde- oder Bundesebene diskutiert? Ist der Menüplan der Uni-Mensa wirklich eine Herausforderung für den Kantonsrat? Natürlich fragt man sich dann zugleich, was die die Wählerinnen und Wähler von einem erwarten und ob man dem gerecht werden kann.

Und auf was freust du dich auf dem Weg bis dahin besonders? Was hast du allenfalls für dieses knappe halbe Jahr in Planung?

Ich freue mich auf die Zeit vor den Wahlen. Besonders auf den Austausch mit der Bevölkerung, auf welchen Kanälen auch immer. Ich möchte sowohl physisch als auch virtuell präsent sein und wünsche mir, dass die Leute auf mich zukommen und mir auch mal ihre Meinung sagen – soll man sogar. Das ist eine Chance für beide Seiten.

Als Kantonsrat wärst du eine Stimme des Volkes. Für wen in der Gesellschaft wirst du dich als Repräsentant besonders einsetzen?

ch bin auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen. Ich arbeite seit langem in der Welt der Digitalisierung, führe als Mitinhaber ein Software-Unternehmen und unterrichte junge Berufsleute. Daneben bin ich viel neben dem Fussballplatz anzutreffen oder treffe mich gerne mit Freunden zum Jass oder an der Fasnacht. Das ist mein Leben, daraus werde ich auch meine politische Arbeit ableiten. Wer Teil dieser Lebensbereiche ist oder sich damit identifizieren kann, wird somit sicherlich auch Teil meiner Politik sein und repräsentiert werden.

Das wollte ich noch/schon lange einmal sagen:

Nur wer wählt und abstimmt, kann die Zukunft beeinflussen. Chancen und Lösungen bringen uns weiter, nicht das ewige Nein-Sagen. Das ist nicht nur mein Beruf, sondern auch mein Credo und deshalb ist die Mitte meine Partei, für die ich mich schon seit über zehn Jahren engagiere.